Angesagte Bars und exklusive Geheimtipps

Auf der Hitliste der europäischen Party-Metropolen ist Berlin schon seit Jahren ein Dauerbrenner. Möglichkeiten die Nacht zum Tag zu machen gibt es jede Menge, darunter auch eine zunehmend profilierte Barlandschaft. Renommierte Klassiker, Konzeptbars, Weinbars, Hotelbars, Speakeasys oder Szenetreffs – in Berlin ist es nie weit bis zum nächsten Trinktempel. Was gibt es neues, was ist immer noch „in“? Ein Überblick.

Auf in den letzten Fachbesucher Tag der #ITB2016 . #HotelHelden im Einsatz.

Posted by Dorint Hotels & Resorts on Freitag, 11. März 2016


Goldene Zeiten in Mitte

Berlin Bar KulturIn Mitte gibt sich Berlin besonders kreativ und kosmopolitisch, was sich auch in den vielen schönen Bars mit gut durchdachten Konzepten, edlem Interieur und hochwertigen Spirituosen wiederspiegelt.

Besonders auf der Torstraße wimmelt es von schicken Szenetreffs. Dazu gehört auch die Bonbon Bar, ein stimmungsvoll beleuchtetes Refugium, in dem die ungewöhnliche Soundeinlage auf den Toiletten für Gesprächsstoff sorgt. Fest etabliert sind auch das Butchers, ein in einem Wurstimbiss verstecktes Speakeasy, und die Neue Odessa Bar, ein Schickeria-Treff mit Kerzenlicht.

Ein Neuzugang auf der Torstraße ist das Sodom und Gomorra. Vergeben sei demjenigen, der bei dem Namen an wüste Gelage denkt. In dem kleinen Reich von Schauspieler Cem Erzincan geht es jedoch äußerst zivilisiert zu. Der Empfangsraum mit seinen alten Büchern, Ledersofas, Globen und afrikanischen Masken lenkt die Gedanken in Richtung Indiana Jones, bevor es dann in der eigentlichen Bar auf eine liquide Abenteuerreise geht.

Abenteuerlich ist auch das Larry, das den Bogen zurück zu einer Zeit schlägt als Mitte noch nicht vornehmlich von schicken Cocktailbars bespielt wurde. Hier geht es unprätentiös, ja fast gemütlich zu. Und kommunikativ, was zum einen an dem diminutiven Format und zum anderen an der eklektischen Musik liegt. Visuell dominieren alte Glücksspielautomaten, eine Hommage der Besitzerin Rebecca Brodsky an ihren verstorbenen Vater, einen Automatenaufsteller.


Neue Horizonte in Kreuzberg & Neukölln

Berlin Bar KulturBisher waren die Hipster-Kieze Kreuzberg und Neukölln eher für ihre wilden Partys als für gepflegtes Cocktail-Schlürfen bekannt. Doch mittlerweile rüttelt und schüttelt eine neue Generation von Mixologen die „flüssige Kunst“-Szene ordentlich auf. Ganz wie es dem Esprit dieser buntgemischten Kieze entspricht, sind Stimmung, Publikum und Einrichtung auch in den schicksten Bars nicht abgehoben.

Ein perfektes Beispiel ist die Schwarze Traube, eine schummerige Cocktailstube mit Edeltrash-Ambiente. Eine Karte gibt es hier nicht. Stattdessen werden die Vorlieben des Gastes ausgelotet, um dann die passende Mixtur zusammenzustellen. In der Bar Marqués, einem winzigen, niveauvollen Keller mit Speakeasy-Flair, wird ebenfalls das Konzept der Bar ohne Karte beschworen. In die edlen Kristallgläser kommen hier vornehmlich Klassiker der Cocktailgeschichte.

Auch die Burlesk-Bar Prinzipal lässt die glamouröse Verruchtheit der Golden Zwanziger wiederaufleben. Hinter einer unmarkierten Stahltür genießen Besucher Ferhat Akbiyiks Eigenkreationen, die nach berühmten Burlesk-Tänzerinnen benannt sind (Date with Dita, Monroe Kiss). Retro-Flair schwebt auch über Locke Müller am Spreewaldplatz, einer kleinen entspannten Bar, die souverän-gemixte Cocktails aus ausgewählten Spirituosen und hausgemachten Likören und Sirups präsentiert.


Gepflegtes Feiern in Friedrichshain

Neben Kreuzberg hat sich Friedrichshain in den letzten Jahren zum Knotenpunkt der Berliner Partyszene entwickelt. Jedes Wochenende pilgern Tausende Feierwütige aus aller Welt in die Clubs und Bars entlang der Revaler Straße und Simon-Dach-Straße, angezogen von Technobeats, Happy Hour Specials und Shisha-Aromen.

Diesem Trend entgegen stemmt sich schon seit einiger Zeit die Booze Bar mit dem unmissverständlichen Motto „No Happy Hour, No Shisha, No Shit – Serious Drinking“. Schnell versinkt man hier in bequemen Loungesofas, umgeben von warm beleuchteten Backsteinwänden und einem Foto von Terence Hill, lässig mit Zigarre zwischen den Lippen.

Auch die Chapel Bar ist ein Stern am Friedrichshainer Cocktail-Firmament. Der „Altar“ dieser Kapelle ist natürlich der Tresen, wo sowohl Klassiker als auch gewagte Neukreationen, z.B. auf Jägermeister-Basis, über die Theke gehen.

Zu den beachtenswerten Neuzugängen in Friedrichshain gehört das Jigger, Beaker & Glass. Auf seinen Reisen um die Welt sammelte der amerikanische Autor Charles H. Baker Jr. exotische Cocktailrezepte, die unter dem Titel Jigger, Beaker & Glass veröffentlicht wurden. Kein Wunder, dass auch die Karte der gleichnamigen Bar diesem Globetrotter gewidmet und mit modern aufgepeppten klassischen Cocktails gespickt ist. Die Besitzer Tony Galea und Yannick Marty sorgen dafür, dass „Piri Margarita“ oder „Viking Sour“ nicht nur die Geschmacksnerven sondern auch die Fantasie anregen. Auch von befreundeten Mixmeistern komponierte Getränke findet man hier, darunter Tuan Anh Nguyens „Roger Stirling“ auf Ginbasis – für Mad Men Fans.


Trinkkultur im Prenzlauer Berg

Berlin Bar KulturSzeneliebling in den 90er Jahren, dann Gentrifizierungsopfer und fast totgesagt: Das Nachtleben im Prenzlauer Berg hat einiges durchgemacht, doch gute Bars hat es hier schon immer gegeben. Dazu gehört zweifelsohne Becketts Kopf von Oliver Ebert und Christina Neves. In der mit burgunderroten Lederfauteuils ausgestatteten Bar wird die goldene Ära der Cocktailkultur zwischen 1880 und 1920 zelebriert. Auch das Immertreu, die Cocktailstation des Top-Mixologen Ricardo Albrecht, setzt auf Qualität vor Quantität. Ledersessel, rote Samtvorhänge und ein langer Tresen schlagen visuell einen Bogen zu den 20er Jahren.

In Stolperdistanz zum Kollwitzplatz hat sich die Bryk Bar seit etwa einem Jahr der Aufgabe verschrieben, den klassischen Aperitif in Berlin zu popularisieren, weshalb die intime Location auch schon nachmittags geöffnet hat. In einer Kulisse aus Kunst von dem Kanadier Charles Forsberg, industriellen Lampen und schweren Sesseln kreiert Mitbegründer Frank Grosser ungewöhnliche Drinks mit fantasievollen Namen. Hinter dem „Oily Bondage for Beginners“ steckt eine Kombination aus Whisky und Guinness Sirup, während seine Bloody Mary Variante „Holy Shit – Is that Mary?“ ein Häubchen aus Sellerieschaum trägt. Bei schönem Wetter kann man auch in der Sonne sitzen.

Eine vegane Cocktailbar? In der Chaostheorie kommen keine Sahne, Eiweiß oder Gelatine in die Gläser und trotzdem stehen White Russian und Baileys auf der Karte. Dazu gibt es eigenwillige Hauskreationen namens „Pussies“ sowie vegane Döner, Burger und andere Sattmacher. Für Gesprächsstoff sorgt die mit schrillem Pink und Türkis akzentuierte Einrichtung, komplett mit einer in eine Lichterkette drapierte Schaufensterpuppe. Keine klassische Cocktailbar also, aber wer erwartet das auch schon bei dem Namen?


Craft Beer erobert Berlin

Der Siegeszug des Craft Beers in Berlin ist seit einigen Jahren ungebrochen. Mit über einem Dutzend kleiner Brauereien und einer wachsenden Anzahl an Bars, die Hausgebrautes im Sortiment haben, hat sich die Stadt zum Zentrum der deutschen Craft- Beer-Szene entwickelt. Zu den heimischen Brauereien, die den Trend beflügeln zählen die Vagabund Brauerei, Heidenpeters, Schoppe Bräu, Eschenbräu, Flessa Bräu, Hops & Barley und die Bierfabrik. Mittlerweile gibt es auch eine Berlin Beer Academy und Festivals wie das Berliner Braufest, das Berliner Craft Beer Festival und die Berlin Beer Week.

Als Berlins erste Bar, die sich ausschließlich Craft Beer widmet, lädt das Hopfenreich seit 2014 in eine schicke Eckkneipe im Kreuzberger Wrangelkiez. In den gemütlichen Räumen gibt es 14 Ales vom Fass, darunter von Berliner Pionieren wie Hops & Barley und Heidenpeters, sowie 30 internationale Flaschen-Varianten von Northern Monk bis Lenny’s Artesanal Ales. Craft-Beer-Tastings, Tap-Takeovers und Gastbrauer stehen außerdem auf dem Programm. Die gleichen Besitzer betreiben übrigens seit April 2015 auch die IPA Bar in Neukölln mit über 100 Indian Pale Ales aus der Flasche, DJs und einem versteckten Biergarten.


Klassische Cocktail-Kultur in Schöneberg

Berlin Bar KulturGepflegtes Trinken hat eine besonders lange Tradition in Schöneberg. Dabei zählt die Green Doorunbestritten zu den Klassikern. Seit 1995 zieht es Cocktail-Liebhaber in die schlauchartige Bar mit Karotapete und Wellenwand. Hinter dem Tresen stehen erfahrene Mixologen, die um die 500 Cocktails im Repertoire haben. Auch wenn die Green Door kein Speakeasy ist, geht der Name auf die Zeit der Prohibition zurück, in der grün gestrichene Türen auf Alkoholausschank hinwiesen.

Die Bar am Lützowplatz ist bereits seit den 90er Jahren ein Klassiker und Promitreff. Unter der Leitung von Thomas Pflanz (auch „Mr. T“ genannt) wurde das alte Konzept Zeitgeist-kompatibel gemacht. Geblieben ist die legendäre lange Bar, vorbei ist es mit der Happy Hour. Dafür gibt es veredelte klassische Cocktails und innovative Neukreationen.

Mitten auf der Potsdamer Straße wartet ein weiterer Kiezklassiker: Die Victoria Bar, die 2001 von Stefan Weber, dem ersten Barkeeper der Green Door, gegründet wurde. „The Pleasure of Serious Drinking“ ist der Leitspruch auf dieser Insel der stilvollen Trinkkultur, die täglich von einer großen Fangemeinde gefüllt wird, darunter vielen Künstler und Galeristen. Insider bestellen „Hilde“, kreiert als Hommage an Hildegard Knef.


Quelle: visitBerlin
http://www.visitberlin.de

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